Das Halbfinale

Weil die Sanitär-Buben ihr letztes Spiel gegen die immer besser werdende Post-Auswahl mit 0:3 verlor, wurde Hamborn sogar noch Erster in Gruppe 2. Damit waren wir eigentlich am Ziel, die "Pflicht" war erfüllt, die "Kür" stand an.
Hobby Hamborn in Wartestellung
In der ersten Gruppe wurde wesentlich härter gekämpft. Die Lautstärke auf dem Nebenplatz glich dem Geräuschpegel der nahen Kirmes und nicht selten war der Umgang zwischen den Spielern nicht gerade brüderlich. Letztlich qualifizierten sich die Auswahl "vom Bau" (wie auch immer die hießen) und die Johanniter-Truppe, die damit unser Semifinalgegner war. Was wir bislang von den Lebensrettern gesehen hatten, war aller Ehren wert, unsere Erwartungen daher eher gering und bescheiden.
Wie einst bei der Deutschen Nationalelf kann man wohl spätestens seit diesem Sonntag auch bei Hobby Hamborn von einer klassischen Turniermannschaft sprechen, denn die Glanzleistungen haben wir uns für die Endrunde aufgespart. Zum Beispiel für die Johanniter. Nach wenigen Minuten stand es schon gleich 0:1 und wieder entglitt Christoph eine treffende Bemerkung: "Sind alle wach jetzt?" - Ja, das waren sie. Was meine sechs Vorderleute gegen die Sanitäter ablieferten, war wirklich sagenhaft. Anstatt einer glatten Klatsche, die sicher nicht wenige auf der Anlage erwarteten, hielten wir tapfer das 0:1 und wagten uns sogar zaghaft vor das gegnerische Tor, um mal scheu am Ausgleich zu schnuppern. Hätten wir dieses Kunststück frühzeitig geschafft, so wäre es sicher nicht zu dieser unglaubwürdigen Hollywood-Dramatik gekommen. Wenige Sekunden vor Ende lupft Kapitän Blümlein die Pille hoch in den Strafraum und ausgerechnet der in der Offensive so oft verspottete Christoph Schurse stochert den Ball am besten Keeper des Turniers vorbei in die Maschen. Der Schiri pfiff das Spiel gar nicht mehr an, denn die Spielzeit war um. Es kam zur Zitterpartie vom Punkt.
Der Kapitän gibt sich die Ehre...
Wie in jedem Elferschießen wurde auch bei uns ein "Held" geboren. Diese Ehre wurde wie so oft einem der beiden Keeper zu teil und das Glück war auf meiner Seite. Kapitän Markus begann das fröhliche Verschießen und auch der erste Johanniter scheiterte an mir, wobei er mir mal glatt die linke Hand "abgeschossen" hat. Laut Krankenhaus-Arzt nur eine "schwere Prellung und eventuell ein Riss im Meniskus", ich hätte die Röntgenbilder gerne hier veröffentlicht, aber da hatte das Krankenhaus was gegen. Sei es drum, jedenfalls stand es weiter 1:1.

Leider zeigte sich auch Markus Brassmann wenig zielsicher und schob den Ball links an der Kiste vorbei, was uns in Rückstand brachte, denn der zweite Schuß der Gegner fand sein Ziel. Dann war es mir vorbehalten, mit Elfer Nummer drei unser erstes Tor zu erzielen. Freundlicherweise schonte der dritte Gegner meine kaputte Hand und schoss gleich weit am Tor vorbei - 2:2. Bomber war an der Reihe, aber er wollte es zu genau machen. Satter Knaller, Innenpfosten, raus. Wie sich das gehört sprang ich dann für ihn in die Bresche und fischte Schuss vier weg, es stand weiter Unentschieden. Ausgerechnet "Zitterfuß" Philipp wurde auserkoren, den finalen Elfer zu kicken und trotz meiner eindringlichen Warnung tat er es auch - mit Erfolg. Der fünfte Johanniter tat es ihm gleich und so ging auch das dramatische Elferschießen in eine Verlängerung. Seltsamerweise trafen unsere ersten vier Schützen allesamt das Netz und es war mir vorbehalten, den insgesamt neunte Elfer der Gegner mit dem Knie über die Latte zu lenken - Hobby Hamborn stand im Finale, und keiner konnte es so richtig glauben. ...zum Finale...