Turnier der Füchse Walsum e.V.
Seite drei des Berichts.
In der Runde der letzten Acht trafen wir auf den Sieger der Gruppe A. In dieser Fünfergruppe hatte sich das Team THM als Erster durchgesetzt. Jetzt wurde es ernst für uns, aber unsere Nerven hatten wir im Griff. Schon nach wenigen Minuten war klar, dass wir das bessere Team sind, allerdings musste so schnell wie möglich der Führungstreffer her. Das gelang dann auch recht hurtig, der Rest war Formsache. Mit 3:0 zeigten wir dem Gegner die Grenzen auf und waren schon etwas überrascht, so schnell im Halbfinale zu stehen. Spätestens jetzt sollte es aber für Hobby Hamborn die wirklich hohen Hürden geben.Unser Gegner in der Vorschlussrunde war der SC 99 Dümpten. Auch hier merkte man: Wir machen das Spiel, während der Gegner auf seine Chance lauert. Nur waren die Dümptener eine Klasse bessere als das Team von THM im Viertelfinale und so taten wir uns mehr als schwer gegen die lauf- und kampfstarke Truppe aus Mühlheim ein Tor zu erzielen. Erst wenige Minuten vor Spielende war es unserem "Knipser" Christian Lepka vorbehalten, mit einem satten Schuß das "goldene Tor" zu erzielen. Kurze Zeit vorher hatten die Dümptener bei einem Konter noch selber die große Chance auf die Führung vergeben. Als der Schiedsrichter das Spiel beendete, konnten wir tief durchatmen, denn dieses Halbfinale war ein hartes Stück Arbeit. Erleichtert konnten wir unser Glück kaum fassen: Wie schon vor zwei Monaten in Sterkrade stand Hobby Hamborn im Finale.
Das einzige Problem an der Sache: unser Endspielgegner waren alte Bekannte. Das Team von Staubwolke Ruhrort hatte sich mühelos ohne ein einziges Gegentor zu kassieren (!) im Turnier durchgesetzt. Zwar brannten wir auf Revanche für die doch etwas unglückliche Vorrundenniederlage, allerdings hatten sich die Ruhrorter während des Turnierverlaufs mit vier weiteren Kickern verstärkt, sodaß sie noch stärker einzuschätzen waren als zum Auftakt. Diesmal taten wir ihnen aber nicht mehr den Gefallen einen Patzer zu machen und standen hinten sicher und spielten konzentrierte zwölf Minuten. Die beste Chance auf unseren Sieg vereitelte der ausgezeichnete Staubwolke-Keeper nach einem Kopfball-Aufsetzer von Christoph Schurse. Logische Folge: Endstand 0:0, das Neunmeterschießen musste entscheiden. Insgeheim hatte ich als Keeper darauf gehofft, schließlich konnte ich jetzt meinem hervorragendem Team, das mir so gut geholfen hat, etwas zurückgeben.
Staubwolke begann das fröhliche Schießen und verlud mich sicher zum 0:1. Kapitän Markus schnappte sich als erster Hamborner die Kugel. Ob er mit den Gedanken beim Turnier in Sterkrade vor zwei Monaten weilte, wo er gleich dreimal vom Punkt scheiterte, bleibt wohl sein Geheimnis. Jedenfalls bewies er allen, dass Sterkrade nur ein Ausrutscher war und traf sicher zum 1:1. Auch beim zweiten Knaller der Staubwolke hatte ich wenig zu bestellen - 1:2. Nun durfte ich selber ran und endlich mein Tor erzielen. Vier Schüsse, vier Treffer, keiner gab sich eine Blöße. Leider auch nicht Schütze Nummer fünf, der ebenfalls sicher einschob. Es folgte unser Boris, der im Turnier durch starke Tor-Qualitäten geglänzt hatte. Bislang wollte er sich immer vor der Verantwortung drücken und ließ anderen Schützen den Vorzug. Auf unser Zureden vertraute er in seinen guten Fuß und wollte es wissen. Aber seinen harten Schuss Richtung rechten Winkel fischte der starke Keeper mit beiden Fäusten weg. Wie gerne hätte ich für unseren Boskovitschka-Boris den nächsten Ball gehalten, allerdings waren die Weißen Ruhrorter vom Punkt sehr abgezockt und zeigten mir meine Torwart-Grenzen auf. Bombers verwandelter vierte Neunmeter hielt uns zwar noch eine Runde lang am Leben, allerdings musste ich nun wirklich den letzten Schuss parieren, wollte wir nicht das zweite Finale in Folge im Neunmeterschiessen verlieren. Aber wie seine vier Vorgänger ließ mir auch der letzte Staubwolkianer wenig Chancen und holte seinem Team den verdienten Turniersieg.
Nach diesem dramatischen Finale herrschte zehn Minuten betretenes Schweigen in der Runde der Blau-Weißen, schließlich standen wir zum zweiten Mal in diesem Sommer kurz vor unserem ersten Turniersieg. Nachdem sich aber alle klargemacht hatten, was wir wirklich erreicht hatten, lockerte sich die Stimmung bis zur Siegerehrung schnell wieder auf. Bei allen - nein, nicht so bei unserer Nummer 10. Pietro Callea zog es vor, nicht an der Siegerehrung teilzunehmen und schoss mit seiner Aussage "Ich bin nicht hergekommen um Zweiter zu werden. Das war doch Zeitverschwendung" den Vogel ab. Die restlichen zehn Hamborner freuten sich über den Pokal (natürlich durfte unser Boris ihn mit nach hause nehmen...), den neuen Ball, der uns als Sachpreis geschenkt wurde und vor allem über einen tollen Tag, den keiner von uns so schnell vergessen wird.