Auch Deserteure können Hamborn nicht stoppen
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So langsam wird die Siegesserie von Hobby Hamborn unheimlich. Nach dem achten Sieg im achten Spiel 2003 behalten die Blauen weiterhin ihre weiße Weste im Jahr 2003 - und das obwohl mit den Deserteuren Duisburg der ungeschlagene Tabellenführer der Duisburger Hobbyliga der Gegner war.
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Markus machts volley
Mit einer 4-5-1-Taktik wollte Hamborn den Gegner erst einmal abchecken und aus einer gesicherten Defensive heraus seine Chance suchen. Und so kam es dann auch. Die sehr ball- und passsicheren Gastgeber übernahmen die Initiative, Hamborn stellte Kampf und Einsatz dagegen und versteckte sich keineswegs. Torchancen blieben anfangs Mangelware, bis ein Abwehrfehler der Deserteure die Hamborner Führung ermöglichte. Ein Querpass vor dem eigenen Tor landete bei Markus Brassmann, der nicht lange fackelte und mit einem satten Volleyschuss in die Maschen traf.
In der Folgezeit ein unverändertes Bild: Die Deserteure versuchten es mit schnellem Kurzpassspiel, Hamborn gewann aber die meisten Zweikämpfe und blieb bei seinen Kontern gefährlich. Thomas Przystupa hatte das 2:0 auf dem Fuß, scheiterte aber am Keeper. Auf der Gegenseite rettete nach einer Ecke das Lattenkreuz für die Hobbies, so dass mit 1:0 die Seiten gewechselt wurden.
"Wir sind doch hier nicht auf der Kegelbahn!"
Ein genervter Ben Binkle über das lautstarke Ballfordern seiner Mitspieler
Nach den starken ersten 45 Minuten hatten die Gäste den Respekt vor dem großen Gegner endgültig abgelegt und dominierten zu Beginn des zweiten Durchgangs die Partie. Und dann wurde es spektakulär. Thomas Przystupa erobert den Ball auf der rechten Seite, zieht in den Sechzehner und behält die Übersicht. Seine Maßflanke auf den langen Pfosten landet genau bei Guido Cassel, der mit einem Flugkopfball zum 2:0 vollendet. Und nur fünf Minuten später ließ Cassel seinen zweiten Streich folgen. Michael Bumen zaubert den Ball in den Lauf des jungen Angreifers und dieser bleibt aus zehn Metern ganz cool - die Sensation nahm mit dem 3:0 ihren Lauf.
Aber die Deserteure wären nicht ungeschlagener Spitzenreiter der Hobbyliga, wenn sie nicht noch ein Ass im Ärmel hätten. Ihr Druck nahm zu, Hamborn wirkte bei seinen nun zahlreichen Kontern zu unkonzentriert und so kam es, wie es kommen musste. Ein flacher Ball in den Strafraum lief durch die gesamte Abwehr hindurch und fand im Stürmer der Deserteure seinen dankbaren Abnehmer. Keeper Dirk Weyers, der zuvor zweimal gut gerettet hatte, war machtlos. Eine Viertelstunde vor Schluss war die Devise damit klar: Verteidigen, was das Zeug hält!
Kapitän versagen vom Punkt die Nerven
Angetrieben vom Anschlusstor machten die Deserteure nun ernst und belagerten den Hamborner Strafraum lange vergeblich, ehe in der 82. Spielminute dann doch noch das 2:3 fallen sollte. Ein abgefälschter Ball hüpfte komisch durch den Sechzehner, Schlussmann Weyers kam nicht konsequent genug raus - schon war das Ding drin. Es sollte aber die letzte gute Chance der Deserteure bleiben, denn Hamborn sorgte in den letzten Minuten immer wieder mit starken Kontern für Entlastung. Eine Flanke von Philipp Greis auf den völlig freien Przystupa konnte ein Deserteure-Verteidiger nur per Hand klären: Elfmeter für Hamborn in der Schlussminute. Weil der etatmäßige Schütze Ben Binkle schon ausgewechselt war, nahm sich Kapitän Markus Blümlein den Ball, um diesen dann deutlich über und neben den Winkel zu schlenzen.
Ein Fehlschuss ohne Folgen, denn kurze Zeit später - nachdem auch noch Brassmann das 4:2 leichtfertig vergeben hatte - pfiff der sehr gute Schiedsrichter die Begegnung ab. In einem wunderbaren Spiel hatte Hamborn nicht unverdient das bessere Ende für sich, weil sie mit viel Einsatz und einer geschlossenen Teamleistung den spielerisch starken Deserteuren den Zahn zogen.
Deserteure Duisburg - Hobby Hamborn 2:3 (0:1)
Hamborn: Dirk Weyers (2,5) - Erik Engler (2), Michael Bumen (1,5), Markus Blümlein (2,5), Christoph Schurse (2) - Stefan Diebels (3,5), Frank Sleyfer (2), Ben Binkle (3), Philipp Greis (2,5), Thomas Yalim (2,5), Markus Brassmann (2), Matthias Nisbach (2,5) - Guido Cassel (1,5), Thomas Przystupa (2)
Tore:
Besondere Vorkommnisse:
Gelbe Karten:
Spieler des Spiels:
Spielzeit:
Ort:
Zuschauer:
Die Spieler in der Einzelkritik:
(Diesmal benotet von Ben Binkle, Stefan Diebels und Matthias Nisbach)
2,5
(Ben 3 - Stefan 2 - Matthias 2,5) 2,5
(Ben 2,5 - Stefan 2,5 - Matthias 2,5) 1,5
(Ben 1,5 - Stefan 1,5 - Matthias 2) 2
(Ben 2,5 - Stefan 2 - Matthias 2) 2
(Ben 1,5 - Stefan 1,5 - Matthias 2,5) 2
(Ben 2 - Stefan 1,5 - Matthias 2) 3,5
(Ben 3,5 - Stefan 3 - Matthias 3,5) 2,5
(Ben 2,5 - Stefan 2 - Matthias 3,5) 3
(Ben 3,5 - Stefan 2,5 - Matthias 3) 2,5
(Ben 2 - Stefan 2,5 - Matthias 3) 2,5
(Ben 2,5 - Stefan 2,5 - Matthias 2,5) 2
(Ben 2 - Stefan 2 - Matthias 2) 1,5
(Ben 1,5 - Stefan 1,5 - Matthias 1,5) 2
(Ben 1,5 - Stefan 2 - Matthias 2)
0:1 Brassmann (20. Minute/ohne Vorlage)
0:2 Cassel (58./Przystupa)
0:3 Cassel (63./Bumen)
1:3 (73.)
2:3 (82.)
Blümlein verschießt Handelfmeter (90.)
Ein Deserteur nach Foulspiel
Guido Cassel
90 Minuten
Kunstrasenplatz der MSV Duisburg Hockeyabteilung
Etwa 5 Fans der Deserteure, Ingo, Ilka und die Eltern Binkle
Kommentar: Machte seine Unsicherheit beim zweiten Gegentor in anderen Szenen mehr als wett. Wirkte sicher, auch wenn er erstaunlich ruhige 90 Minuten verlebte.
Kommentar: Der Kapitän zeigte eine tolle Leistung mit zwei Schönheitsfehlern. Verschoss deutlich den Elfmeter in der Nachspielzeit und säbelte beim ersten Gegentor unglücklich über den Ball. Ansonsten aber mit brilliantem Stellungsspiel und starkem Zweikampfverhalten.
Kommentar: Bomber war eindeutig in seinem Element. Eine Zweikampfbilanz von nahezu 100% gewonnen Duellen, dazu noch mit Traumpass zum 3:0. Ordnete lautstark das Mittelfeld und lebte eine tolle Einstellung vor.
Kommentar: Wie gewohnt gab es in der Defensive kein Vorbeikommen an Schursinho. Im Spielaufbau offenbarte der Verteidiger aber gelegentlich Schwächen und spielte den ein oder anderen unbedrängten Fehlpass. Von der Einstellung her aber wie immer einer der Besten.
Kommentar: Erst als sich Franky auswechseln ließ, sah man seine Wichtigkeit auf dem Platz. In der Defensive rackerte der Oldie für zwei, war an jedem Zweikampf beteiligt und ging einmal mehr an die Schmerzgrenze und drüber hinaus.
Kommentar: Mit seiner unspektakulären Spielweise fällt Erik nur selten auf. Machte die rechte Seite dicht, half immer wieder mal in der Zentrale aus und zeigte sich zudem noch ungewohnt kopfballstark. Sehr disziplinierte und mannschaftsdienliche Leistung.
Kommentar: Der Wille war zu sehen, aber nach der langen Verletzungspause fehlt Stefan doch merklich noch etwas die Kraft für seine intensive Spielweise. Trotz Rückenproblemen haute er sich aber dennoch voll rein und half, wo er konnte.
Kommentar: Auch wenn er selber über zu wenig Spielanteile klagte, zeigte Mattes seine bislang beste Leistung als Feldspieler. Kampf- und zweikampfstark machte er die linke Seite dicht und zeigte sich auch am Ball stark verbessert.
Kommentar: Langsam wird es müßig, über ihn zu schreiben: Am Ball mit viel Licht und wenig Schatten, im Spiel nach hinten ohne Licht im Dauerdunklen. Spielte einige sehenswerte Pässe und Flanken und ließ sich stets bereitwillig auswechseln.
Kommentar: Mit Erkältung ins Spiel gegangen versuchte Diego dennoch, immer Vollgas zu geben. Viele kraftintensive Sololäufe waren dann aber letztlich zu viel für ihn. Holte den Elfmeter raus, hatte ein Auge für seine Mitspieler und ging für Hobby Hamborn wieder an seine Grenzen.
Kommentar: Seine Ruhe und Ballsicherheit waren gegen den starken Gegner ganz wichtig für Hamborn. Agierte im Mittelfeld im Vorwärts- und Rückswärtsgang souverän und zeigte sogar so etwas wie Führungsqualitäten.
Kommentar: Von seinem Tor, das Hamborn auf die Siegerstraße brachte, wird Markus noch lange träumen. Sorgte aus dem Mittelfeld immer wieder für Gefahr und war mit seiner Schnelligkeit und Laufbereitschaft ein ganz wichtiger Spieler der Hobbies.
Kommentar: Guido lieferte hier sein Meisterstück und zeigte, dass er das Fußballspiel verstanden hat. Zwei Traumtore krönten seinen Leistung, zudem war er immer anspielbar, strotzte nur so vor guten Ideen und stellte die Deserteure-Abwehr oft vor unlösbare Probleme.
Kommentar: Tommes bewies, dass ein Stürmer nicht nur an Toren gemessen wird. Ackerte wie ein Berserker im Mittelfeld und hielt so Cassel den Rücken frei, lieferte zudem einen super Assist. Kämpferisch mit Abstand seine Bestleistung für Hamborn.