Gute Halbzeitpause brachte den Erfolg
Nach den vielen Heimspielen der letzten Zeit stand für Hobby Hamborn endlich mal wieder eine Partie auf fremdem Platz im Terminplan. Und bis auf Erik Engler (Klausurstreß), Guido Cassel (Urlaub auf Malle) und Stefan Diebels (verhindert) waren alle Hobbies mit dabei, zudem gab Tobias Salzburger sein Debüt für Hamborn.
Und das Spiel begann furios. Gerade einmal 30 Sekunde mögen gespielt gewesen sein, als Boris Martinovic eine Flanke von Markus Brassmann von rechts aus kurzer Distanz zur Führung verwandelte. Dementsprechend beruhigt ließ Hamborn dann das Spiel erst einmal laufen, bevor Ben Binkle in der 16. Spielminute ein Missverständnis zweier Eishockeyfreunde-Verteidiger ausnutzte und Thomas Przystupa auf die lange Reise zum 2:0 schickte - Tommes verwandelte gewohnt souverän.
Dirk Weyers Paraden halten Hamborn im Spiel
Doch erwies sich die Führung als kontraproduktiv, denn Hamborn verlor im Anschluss völlig den Faden und die Gastgeber waren bis zur Pause das deutlich dominante Team. Im Hamborner Mittelfeld herrschte eine fast schon utfortmäßige Unordnung, der Abwehr unterliefen ungewohnte Unsicherheiten und der Sturm war nahezu beschäftigungslos. Die Eishockeyfreunde erspielten sich gleich mehrere dicke Chancen und einzig Keeper Dirk Weyers, der gleich mehrfach im Eins-gegen-Eins rettete, war es zu verdanken, dass es bei nur einem Gegentor blieb. Dies fiel in der 25. Minute nach einem langen Pass und anschließender Volleyabnahme ins lange Eck - Prädikat sehenswert.
In der Pause setzten sich die Hamborner dann zur Analyse zusammen und stellten das Team für die zweiten 45 Minuten auf einigen Positionen um: Frank Sleyfer erlöste den überforderten Marius Niedoba als rechter Manndecker, der bis dato nahezu beschäftigungslose Markus Brassmann rückte von rechts auf die zentral-defensive Mittelfeldposition und Kapitän Markus Blümlein spielte nun den Libero deutlich hinter seinem kongenialen Partner Michael Bumen.
"Bei querspielen gibt's kein Abseits -
Und die Umstellungen wirkten sofort: In Halbzeit zwei gab es fast nur noch Einbanhstraßenfußball auf das Tor der Gastgeber zu bestaunen. Hamborn machte nun alles richtig, was vor der Pause noch völlig falsch war: Christoph Schurse meldete den gefährlichen und schnellen Stürmer der Gegner ab, Markus räumte im Mittelfeld auf, Frank brachte Sicherheit in die Abwehr und im Mittelfeld herrschte endlich Ordnung. Nur logisch, dass die Erfolgserlebnisse da nicht lange auf sich warten ließen.
Nach nur drei Minuten im zweiten Spielabschnitt markierte Thomas seinen zweiten Treffer des Tages nach einer Flanke von Sturmpartner Boris - es war die Vorentscheidung. Hamborn kontrollierte in der Folge die Begegnung und ließ nur sehr wenige Chancen der Eishockeyfreunde zu, die einfach nicht mehr zu ihrem druckvollen Spiel der ersten Hälfte zurückfanden. Gegen Ende der Partie wurde es noch einmal spektakulär: Boris verwandelte in der 86. Spielminute einen Freistoß aus 16 Metern direkt in den Winkel, in der Nachspielzeit stellte er nach eher unfreiwilliger Vorarbeit von Markus mit seinem dritten Tor des Tages den 5:1-Endstand her.
"Gib mir doch rot, ich bin doch eh schon draußen!"
Für etwas Verwunderung sorgte derweil der Schiedsrichter, der zwar eigentlich solide pfiff, das Spiel aber scheinbar zur Selbstdarstellung nutzen wollte - sieben gelbe Karten in einer eigentlich fairen Begegnung dürften das belegen. So sah Tobias, der bei seinem Debüt eine gute Leistung ablieferte, nachträglich gelb nach einer Aktion, die nicht mal abgepfiffen wurde, Thomas Yalim wurde für seine Dämlichkeit verwarnt, als er beim Versuch den Ball gegen die Werbebande zu schießen, nur das Gebüsch traf. Das alles führte dann dazu, dass Tommes sich kurz vor Schluss eine gelbe Karte auf der Reservebank abholte, weil er zusammen mit Ben die Theatralik und gespielte Wichtigkeit des Mannes mit der Pfeiffe monierte.
Ein verdienter Sieg der Hamborner, die in der Halbzeitpause durch kluge taktische Wechsel auf die Siegesstraße gelangten und in Halbzeit zwei dann auch ihre spielerische Klasse demonstrierten.
Eishockeyfreunde Duisburg - Hobby Hamborn 1:5 (1:2)
Tore:
Spieler des Spiels:
Gelbe Karten:
Spielzeit:
Ort:
Zuschauer:
Die Spieler in der Einzelkritik:
(Diesmal benotet von Ben Binkle, Christoph Schurse und Boris Martinovic)
2,5
(Ben 2,5 - Christoph 2,5 - Boris 2,5) 3
(Ben 3,5 - Christoph 3 - Boris 2,5) 3
(Ben 3,5 - Christoph 3 - Boris 2,5) 3
(Ben 2,5 - Christoph 3 - Boris 3,5) 2,5
(Ben 2,5 - Christoph 3 - Boris 2,5) 4
(Ben 4,5 - Christoph 3,5 - Boris 4) 2,5
(Ben 3 - Christoph 2,5 - Boris 2,5) 3,5
(Ben 4 - Christoph 3 - Boris 3,5) 3
(Ben 2,5 - Christoph 3 - Boris 3) 3
(Ben 3 - Christoph 3 - Boris 2,5) 3
(Ben 3 - Christoph 3,5 - Boris 2,5) 2
(Ben 2 - Christoph 2,5 - Boris 2) 2,5
(Ben 2 - Christoph 2,5 - Boris 2,5) 2,5
(Ben 2 - Christoph 3 - Boris 2,5)
ihr müsst auch mal nachdenken, Leute!"
Ein ständig plappernder und meckernder Fan der Eishockeyfreunde
mit Vollbart, Sonnenbrille und Bierbauch in Richtung Auswechselbank der
Hamborner, die einen Abseitspfiff forderte
Tommes zum Schiri, der ihm auf der Bank die gelbe Karte zeigt
0:1 Martinovic (1. Minute/Vorlage Brassmann)
0:2 Przystupa (16./Binkle)
1:2 (25.)
1:3 Przystupa (48./Martinovic)
1:4 Martinovic (86./direkter Freistoß)
1:5 Martinovic (90./Brassmann)
Markus Brassmann
Salzburger (gefährliches Spiel), Yalim (Ballwegschlagen), Greis (Foulspiel), Przystupa (Verspottung des Schiris) sowie drei Eishockeyfreunde
90 Minuten
Ascheplatz von TuRa 88 Duisburg
Etwa 5-10 Fans der Eishockeyfreunde, Hamborn reiste ohne seine Fans an
Kommentar: Hielt uns mit einigen guten Paraden vor allem vor der Pause in der Partie, wirkte zudem sehr sicher und blieb über 90 Minuten konzentriert und fehlerfrei.
Kommentar: Stellungspiel wie immer sauber, beim Aufbau hinten heraus übersah er ab und zu die freie linke Seite. Nach der Pause als Libero mit guter Partie.
Kommentar: Solide Leistung vom Bomber, wenn auch etwas unauffälliger als gewohnt. Ärgerlich nur sein Ballverlust vor dem Gegentor, hatte Pech bei seinem tollen Distanzschuss.
Kommentar: Kam nach mäßiger erster Hälfte immer besser ins Spiel uns biss sich regelrecht am schnellen gegnerischen Stürmer fest, den er nach dem Seitenwechsel völlig im Griff hatte.
Kommentar: Übernahm ohne zu Meckern den ungeliebten Part des Verteidigers, den er souverän bewältigte. Christoph kritisiert: Wechselmoral fraglich, ansonsten vorbildlich.
Kommentar: Kam rechts hinten nicht zurecht und konnte seine gute Form vom Oddset-Cup leider nicht konservieren. Nach dem Wechsel ins Mittelfeld dann aber mit einer klaren Steigerung.
Kommentar: Zunächst ohne Bindung, fand er immer besser ins Spiel. War immer anspielbar und um Ordnung und Konstruktivität bemüht, lief viel - nur ein Tor war ihm nicht vergönnt.
Kommentar: Kämpferisch erneut ohne Fehl und Tadel, wirkte allerdings etwas unsicher am Ball und orientierungslos im Stellungsspiel. Größere Fehler machte er aber nicht.
Kommentar: Ordentliche Partie. Bereitete ein Tor vor und zeigte zumindest im Ansatz kämpferische Tugenden. Sonderlob von Christoph: Ließ sich freiwillig auswechseln, als es Defensivprobleme gab.
Kommentar: Stets bemüht, mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Als Stürmer eher blass, im Mittelfeld engagiert. Beendete das Spiel einmal mehr mit blutendem Knie.
Kommentar: Solide aber noch immer zu unauffällig agierte Thomas im Mittelfeld. Angesichts seines körperlich desolaten Zustandes aber eine ordentliche Partie.
Kommentar: Als er von rechts ins zentral-defensive Mittelfeld wechselte, fand Hamborn zu seinem Spiel. Immens lauf- und zweikampfstark, dazu doppelter Vorlagengeber.
Kommentar: Erledigte seinen Job - das Toreschießen - sehr gut, Höhepunkt war sein direkter Freistoß. Nahm sich aber dennoch ein paar kleinere Auszeiten.
Kommentar: Arbeitet sehr viel in der Spitze, traf dazu noch doppelt. Kämpferisch und spielerisch gut in Form, setzte sich beim zweiten Tor gegen drei Verteidiger durch.