Ohne elf zum glatten Heimsieg

2. Oktober 2004

Zum Jahresende nimmt Hobby Hamborn dann doch noch Fahrt auf und findet endlich die Form, der das Team in den letzten Monaten vergeblich hinterherrannte. Beim souveränen 4:0 (3:0)-Heimerfolg gegen die Füchse Duisburg knüpfte das erneut bunt zusammengewürfelte Patchworkteam nahtlos an die starke Leistung des Gartenkicker-Spiels an und erfüllte Edelfan Ingos Wunsch, endlich mal wieder einen glatten Sieg zu sehen, eindrucksvoll.

Getreu der Devise "je weniger, desto mehr" - also je weniger etatmäßige Hamborner im Kader, desto mehr Erfolg - wurden in den Tagen und Stunden vor der Partie gleich fünf Reservisten aktiviert, nachdem stolze elf Hobbies ihr Mitwirken abgesagt hatten. Aber wieder einmal war die Not eine Tugend, denn die fünf Neuen zeigten allesamt starke Leistungen und zeichneten zudem noch für drei der vier Treffer verantwortlich. Wirklich neu waren dabei nur Hendrik Heicks, ein Terrier sondergleichen, der in Lippstadt an der Seite von Philipp Greis studierte/soff und Aytekin Unäl, ein ballsicherer Mann für die Defensive, der zusammen mit Tobias Salzburger die Unibank drückt. Sven Sorge, Stürmerstar von Mattler United, der wuselige Mittelfeldrenner Daniel Stillig und Volleyballgigant Richard "00Schneider" hatten bereits zuvor das blaue Trikot getragen und halfen auch heute wieder aus.

In den Füchsen Duisburg kam vom Papier her ein sehr starker Gegner nach Hamborn, der beim 1:1 im Hinspiel das klar spielstärkere und dominante Team war. Doch konnten die Jungs in den gelben Trikots diesem Ruf heute nicht gerecht werden und sahen sich schon vor dem Anstoß in der Rolle des Unterlegenen. Ben Binkle war in Abwesenheit von Michael Bumen und Erik Engler erstmals Kapitän von Beginn an und gewann dann auch gleich die Platzwahl. Kaum war der Ball im Spiel, ging es auch schon Richtung Füchsetor. Und nach nur zwei Spielminuten schickte Greis, der heute nicht auf der linken Außenbahn, sondern zentral im Mittelfeld agierte, Sorge mit einem Traumpass auf die Reise zum 1:0, das der Mattlerstürmer dann auch souverän erzielte.

Die Gäste waren etwas geschockt und fanden kein Mittel gegen das lauf- und zweikampfstarke Mittelfeld der Hamborner und kamen vor der Pause nur zu wenigen klaren Torchancen, einmal rettete allerdings die Latte für die Gastgeber. Anders auf der gegenüberliegenden Seite. Angriff um Angriff rollte, einzig der Ball wollte nicht mehr ins Tor. Cassel und Sorge vergaben mehrfach aus aussichtsreicher Position und so dauerte es bis zur 40. Minute, bis die Gastgeber wieder jubeln konnte. Eine schöne Ecke von Sorge verfehlte Greis nur knapp, aber hinter ihm hatte Heicks aufgepasst und köpfte zum 2:0 ein. Und weil das mit dem Toreschießen gerade einmal klappte, legten die Hobbies nur drei Minuten später nach. Wieder wurde im Mittelfeld schön kombiniert, wieder war Sorge durch, diesmal sah er den besser postierten Greis und dieser grätschte die Kugel ins leere Tor. Endlich mal wieder ein blutendes Knie.

Mit dieser komfortablen Führung wurden die Seiten gewechselt, allerdings blieb das Bild unverändert. Zwar setzten die Füchse nun mehr auf die Offensive, was den Hamborner aber viele Freiräume zum Kombinieren gab. Immer wieder konterten die Blauen die recht kopflos anrennenden Gegner aus, vergaben aber das mögliche 4:0 mehrfach leichtfertig. Cassel avancierte zum Chancentod, Greis verfehlte die leere Kiste aus zwei Metern und auch Sorge ließ die Treffsicherheit der Anfangsminuten vermissen. Hinten standen die Hobbies aber sicher und ließen kaum klare Chancen zu. Heicks und Unäl räumten fleißig ab, Christoph Schurse und Schneider hatten ihre Seiten und Gegenspieler problemlos im Griff und Libero Binkle verlebte einen eher ruhigen Arbeitstag.

Einer ging aber dann doch noch. Und wieder war es ein Gastspieler, der den Füchsekeeper überwandt. Der immens agile Stillig nahm einen Querpass von Cassel auf und vollstreckte zum 4:0-Endtand. Ein weiteres Tor von Cassel erkannte Notschiedsrichter Erik Engler wegen Abseitsposition nicht an. Am Ende beschränkten sich die Hobbies dann darauf, mit vereinten Kräften die Null zu halten, was dann auch sehr zu Freude von Keeper Dirk Weyers gelang.

Trotz personeller Engpässe zeigten die Hamborner auch gegen die Füchse wieder eine sehr starke Leistung. Die Abwehr war ebenso wie Torwart Weyers sehr aufmerksam und stand sicher, auch Unäl ließ sich immer wieder tief fallen und ergänzte so die Dreier- zur Viererkette. Das Mittelfeld überzeugte gleich doppelt: Heicks, Stillig und Greis rannten wie die Irren, das Zusammenspiel auch mit Niedoba klappte nahezu perfekt und immer wieder lief der Ball schnell und sicher durch die Reihen der Blauen. Und vorne machte Sorge immer wieder Dampf, unterstützt vom enorm fleißigen und spielstarken Cassel, der heute aber ein echter Chancentod war. Mit solchem Einsatz und Spielwitz ist Hamborn auf einem guten Weg, die Form des Vorjahres wiederzufinden oder sogar neue Maßstäbe zu setzen. Und wenn jetzt noch die zahlreichen Verletzten, Verurlaubten oder Verhinderten wieder an Bord sind, dann ist mit den Hobbies wieder zu rechnen. Zieht euch warm an, Torpedo Utfort!

Hobby Hamborn - Füchse Duisburg 4:0 (3:0)
Hobby Hamborn: Dirk Weyers - Richard Schneider, Ben Binkle, Christoph Schurse - Daniel Stillig, Aytekin Unäl, Hendrik Heicks, Marius Niedoba - Philipp Greis, Guido Cassel - Sven Sorge
Füchse Duisburg: Aufstellung unbekannt

Tore:

1:0 Sorge (2. Minute/Vorlage Greis)
2:0 Heicks (40./Sorge)
3:0 Greis (43./Sorge)
4:0 Stillig (70./Cassel)

Startaufstellung:

Weyers

Schneider

Binkle

Schurse

Heicks

Unäl

Niedoba

Cassel

Greis

Stillig

Sorge

Reserve: ---
Spieler des Spiels:

Spieler des Spiels: Hendrik Heicks

Hendrik Heicks

Laufstark, kampfstark und sicher ab Ball. Räumte ab und erzielte sogar noch ein Tor

Gelbe Karten:
---

Platzverweise:
---

Besondere Vorkommnisse:
Erik Engler springt kurzfristig als Schiedsrichter ein

Zuschauer:
15 - Edelfan Ingo Hoersken, Christine Schaer, Irina Wlatzik, Maren, Michael Bumen, Tobias Salzburger, Boris Martinovic, der legendäre Füchse-Opa und ein paar Neutrale

Platzanlage:
Anlage von Rheinland Hamborn

Wetter:
lauwarm und trocken

Die Spieler in der Einzelkritik

Benotet von Ben Binkle, Boris Martinovic und Tobias Salzburger

Dirk Weyers

0 Tore
0 Vorlagen
0 Karten

Dirk Weyers 2,5
(Binkle 2,5 - Martinovic 2 - Salzburger 2,5)
Zwei gute Paraden bei Freistößen, klärte einmal gut im Herauslaufen, hatte aber ansonsten mehr damit zu tun, den Ball nach Fehlschüssen der Füchse aus dem Gebüsch zu holen. Ingesamt ein sicherer und fehlerfreier Auftritt der Nummer 1.

Richard Schneider

0 Tore
0 Vorlagen
0 Karten

Richard Schneider 2
(Binkle 2 - Martinovic 2,5 - Salzburger 2)
Wie schon gegen die Gartenkicker überzeugte 00Schneider auf ganzer Linie. Stand hinten rechts auch gegen zwei Gegenspieler sicher, lief jede Menge Bälle ab und klärte zweimal glänzend in höchster Not. Traute sich heute auch die ein oder andere Offensivaktion zu.

Ben Binkle

0 Tore
0 Vorlagen
0 Karten

Ben Binkle 2,5
(Binkle 3 - Martinovic 2,5 - Salzburger 2,5)
Hatte ob der starken Leistung seiner Neben- und Vorderleute einen eher ruhigen Job. Nicht ganz frei von kleinen Unsicherheiten spielte Binkle aber dennoch eine ordentliche Partie als Chef einer sehr sicheren Abwehr, die das "zu Null" nach hause brachte.

Christoph Schurse

0 Tore
0 Vorlagen
0 Karten

Christoph Schurse 3
(Binkle 2,5 - Martinovic 3,5 - Salzburger 3)
Trotz vergessener Sportbrille schonte sich Schursinho nicht und ging gewohnt häufig in die Zweikämpfe, die er auch überwiegend gewann. Dann und wann stand er etwas schlecht zum Ball, machte seine eigenen kleinen Patzer aber immer wieder selber wett.

Aytekin Unäl

0 Tore
0 Vorlagen
0 Karten

Aytekin Unäl 2,5
(Binkle 2,5 - Martinovic 3 - Salzburger 2,5)
Ganz starkes Debüt des türkischen Nationalspielers. Interpretierte seine Rolle im Mittelfeld betont defensiv und nahm vor allem in Halbeit eins immer wieder den gegnerischen Spielmacher aus der Partie. Agierte sehr zweikampfstark und mit gutem Spielverständnis.

Hendrik Heicks

1 Tor
0 Vorlagen
0 Karten

Hendrik Heicks 1,5
(Binkle 1,5 - Martinovic 2 - Salzburger 1,5)
Der Terrier war vorne und hinten überragend. Gewann wohl 98% seiner Zweikämpfe, machte immer wieder Dampf nach vorne und räumte alles ab, was da so kam. Krönte seine starke Leistung zudem noch mit dem wichtigen Kopfballtor zum 2:0.

Daniel Stillig

1 Tor
0 Vorlagen
0 Karten

Daniel Stillig 2,5
(Binkle 2 - Martinovic 2,5 - Salzburger 2,5)
Wuselig und Quirlig setzt der kleine Mittelfeldrenner dem Gegner immer wieder zu und sorgte für viel Druck in der Offensive. Behielt beim 4:0 klaren Kopf und hatte sogar noch Chancen, einen weiteren Treffer zu markieren. Sehr engagierte Vorstellung.

Philipp Greis

1 Tor
1 Vorlage
0 Karten

Philipp Greis 2
(Binkle 2 - Martinovic 2,5 - Salzburger 2)
Diego krönte seine beste Saisonleistung mit einem Tor und einer Vorlage. Besonders als Passgeber im zentralen Mittelfeld überzeugte er, ließ es aber auch an Laufbereitschaft und Kampfkraft nicht vermissen. Ihm tat die Versetzung in die Zentrale sichtbar gut.

Guido Cassel

0 Tore
1 Vorlage
0 Karten

Guido Cassel 3
(Binkle 3,5 - Martinovic 3,5 - Salzburger 2,5)
Immer anspielbar und sehr agil im Spielaufbau, aber vor dem Tor ging heute nicht viel beim sonst so abgezockten Junior. Ließ dann des öfteren Mal den Kopf hängen und moserte herum, was ihm aber auch nicht half, endlich das erlösende Tor zu machen.

Marius Niedoba

0 Tore
0 Vorlagen
0 Karten

Marius Niedoba 3,5
(Binkle 3,5 - Martinovic 3,5 - Salzburger 3,5)
Nach seiner langen Zwangspause ist Marius noch nicht wieder in Bestform, zeigt aber schon wieder vollen Einsatz. Spielte mir Krämpfen in den Waden weiter und stand auf der rechten Bahn sicher. Hätte sich außerdem fast als Torschütze hervorgetan.

Sven Sorge

1 Tor
2 Vorlagen
0 Karten

Sven Sorge 2
(Binkle 2 - Martinovic 2 - Salzburger 1,5)
Der Leihspieler von Mattler United war an drei der vier Treffer beteiligt und sorgte als Alleinunterhalter in vorderster Front für viel Betrieb. Spielte mit viel Einsatz, harmonierte besonders gut mit Greis und hatte nur das Pech, viele Chancen ungenutzt zu lassen.


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