Geschüttelt, aber ungerührt | 24. April 2004 |
Experiment gelungen und dabei jede Menge Spaß gehabt: Der 7:0 (4:0)-Heimerfolg über die Hobbykicker Krefeld war das wohl einseitigste Spiel in der Geschichte von Hobby Hamborn. Bei bestem Fußballwetter kontrollierten die Gastgeber über 90 Minuten Ball und Gegner und verpassten nur durch die mangelnde Chancenauswertung und das insgesamt geglückte Aufstellungsexperiment einen höheren Kantersieg. Vielleicht lag es aber auch den eigenwillig kombinierten Trikots mit blauem Shirt, weißer Hose und roten Stutzen, einer Art Duisburger Equipe Tricolore, dass es am Ende bei sieben Hamborner Treffern blieb.
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Der Mannschaftsrat hatte sich schon vor langer Zeit dazu entschlossen, gegen die Krefelder ein Experiment zu wagen. Und so dachte sich Kapitän Michael Bumen ein wahres Kunstwerk von einer Aufstellung aus, die man weiter unten bestaunen kann. Alle etatmäßigen Offensivspieler mussten in der Abwehr ran, die Verteidiger waren derweil für die Offensive zuständig. Einzig Keeper Dirk Weyers sowie die beiden kreativen Mittelfeldspieler Guido Cassel und Tobias Salzburger spielten auf ihren angestammten Positionen, alle anderen mussten sich erst einmal mit einer völlig neuen Rolle auf dem Spielfeld zurechtfinden.
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"Hätte ich gewusst, dass das so einfach ist, Verteidiger zu spielen,
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So wurde die Abwehr von Libero Ben Binkle organisiert, der normalerweise den eigenen Strafraum nur aus der Ferne sieht. An seiner Seite agierten Allrounder Marius Niedoba und der Offensivdribbler Philipp Greis als Manndecker. Vor der Abwehr räumten Boris Martinovic, mit chronischem Sturmdrang auf die Welt gekommener Angreifer, und die eigentliche Nummer zehn Thomas Yalim ab. Linksverteidiger Christoph Schurse sollte über links, Vorstopper und Abwehrbollwerk Michael Bumen über rechts für Druck sorgen, vor Spielmacher Cassel stand der Traumsturm Matthias Nisbach und Erik Engler, die eigentlich beide in der Hamborner Abwehrkette ihren Platz haben und nur im äußersten Notfall Torgefahr ausstrahlen.
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Doch trotz dieser gewagten Umstellungen sahen die etwa neun Zuschauer bei Rheinland Hamborn eine unglaublich einseitige Partie. Die Notabwehr der Hobbies geriet nie unter Druck und Keeper Weyers hatte 90 Minuten lang Zeit sich zu überlegen, was er an diesem Samstag besser hätte machen können: Mit den Kindern spielen, den Rasen mähen, einkaufen gehen - die Liste ist da lang. Stattdessen stand/saß er im Tor und hatte seine einzige Aktion, als er den heraneilenden Yalim kurz ausknockte. Ansonsten sah er den Ball meist nur aus der Ferne. Zwar dauerte es gute zwanzig Minuten, bis das neuformierte Team erstmals jubeln konnte, doch dann war der Bann endgültig gebrochen. Angetrieben vom glänzend aufgelegten Offensivduo Cassel/Salzburger, das an den ersten fünf Toren direkt beteiligt war, erspielten sich die Hamborner Chance um Chance. Auch wenn die meisten davon nicht genutzt wurden, hatten alle Hobbies sichtbar ihren Spaß in den neuen Rollen. Besonders Kapitän Bumen konnte strahlen: Er erzielte wie schon vor zwei Wochen gegen Eintracht Waldhuck erneut einen Doppelpack.
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"Laaangweilig! Ich stand zehn Sekunden lang im
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Nach der souveränen 4:0-Pausenführung war die einzige Frage des Spiels, ob sich Stürmer Nisbach noch in die Torschützenliste eintragen und damit sein erstes Großfeld-Tor für Hobby Hamborn aus dem Spiel heraus erzielen würde. Doch wie sich der Mann mit der Rückennummer acht auch vor dem Tor verbog, ein Treffer war ihm trotz einiger guter Chancen ebenso nicht vergönnt wie seinem agilen aber glücklosen Sturmpartner Engler. Dennoch attestierte das eigentlich extra für einen Torjubel angereiste Otterweibchen ihrem Freund Matthias eine "emsige Leistung". Und das gilt wohl für alle Hobbies an diesem Tag. Auf ihren neuen Positionen waren alle sehr engagiert und erstaunlich sicher. Selbst Ingo Hoersken blieb beim seinem Gastspiel im Hobby-Tor ohne Gegentreffer.
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Drei Treffer fielen noch nach dem Seitenwechsel in der weiterhin absolut einseitigen Partie, in der die sehr fairen Krefelder vergeblich auf ihren ersten Torschuss warteten. Den Schlusspunkt setzte Schurse mit seinem ersten Saisontreffer, den er sich auch hart erarbeitet hatte. Nach Abpfiff sah man allgemein zufriedene Gesichter. Das Experiment Rollentausch war besser geglückt, als es vorher zu erwarten war und hat zudem noch allen Beteiligten großen Spaß gemacht. So gab es im Schongang den fünften Sieg des Jahres und mal wieder ein "zu Null", bereits das Zweite der laufenden Saison.
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Hobby Hamborn - Hobbykicker Krefeld 7:0 (4:0) |
Hobby Hamborn: Dirk Weyers - Marius Niedoba, Ben Binkle, Philipp Greis, Thomas Przystupa - Michael Bumen, Thomas Yalim, Boris Martinovic, Christoph Schurse, Tobias Salzburger, Guido Cassel - Erik Engler, Matthias Nisbach | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Hobbykicker Krefeld: Aufstellung unbekannt
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Tore: 1:0 Salzburger (21. Minute/Vorlage Yalim) 2:0 Cassel (24./Yalim) 3:0 Bumen (32./Salzburger) 4:0 Cassel (35./Salzburger) 5:0 Cassel (50./Salzburger) 6:0 Bumen (52./-) 7:0 Schurse (64./Przystupa)
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Spieler des Spiels:
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Gelbe Karten: ---
Platzverweise:
Besondere Vorkommnisse:
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Zuschauer: Etwa neun - Ingo Hoersken, Manuela Schepers, das Otterweibchen, Markus Blümlein, Vater Cassel und Christine Przystupa sowie drei Fans aus Krefeld
Platzanlage:
Wetter:
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Die Spieler in der Einzelkritik | Diesmal nicht benotet, Kommentar von Ben Binkle |
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