Gute Halbzeiten, schlechte Halbzeiten | 6. November 2004 |
Durchschnittlicher Fußball führte zum durchschnittlichen Ergebnis: Das 4:1 (2:0) gegen Celtic Dinslaken war nicht dauerhaft etwas fürs Auge, dafür aber um so mehr für die Statistikabteilung. Philipp Greis absolvierte beim ungefährdeten Heimsieg als erster Hobbie überhaupt sein 50. Spiel, Guido Cassel erzielte das 50. Saisontor und das Endergebnis lag nur ganz knapp über dem Durchschnittsergebnis des Jahres, das da 4:2 lautet. Den neunten Sieg im 13. Spiel des Jahres 2004 fuhr Hobby Hamborn durch eine gute erste und eine langweilige zweite Halbzeit ein. Bereits zwei Mal trafen die beiden Teams zuvor aufeinander. Einen 2:2-Remis folgte ein glatter Hamborner 6:0-Erfolg im Vorjahr - und auch an diesem feucht-kalten Samstagvorabend hingen die Trauben bei Rheinland Hamborn zu hoch für die Dinslakener Gäste. Beide Teams gingen mit einigen Personalsorgen ins dritte direkte Duell, bei den Hambornern fehlten die verletzten Boris Martinovic und Markus Blümlein ebenso wie Tobias Salzburger (Urlaub), Markus Brassmann (an der Uni verschollen), Stefan Diebels (THW) und Christoph Schurse (krank). Für das abwesende Sextett rückten die Reserveleute Daniel Stillig und Michael Schleemann in den Kader, Matthias Nisbach wurde erstmals nach überstandener Knie-OP als Feldspieler eingesetzt. Von Beginn an war Hamborn vor allem spielerisch das bessere Team und kam gegen die wackelige Celtic-Defensive immer wieder zu guten Aktionen. Dabei spielten besonders Stillig, Greis und Stürmer Thomas Przystupa ihre Schnelligkeit aus und Guido Cassel, zuletzt mit Ladehemmungen, zeigte sich eiskalt im Abschluss. So auch beim 1:0 nach 13 Spielminuten. Jubilar Greis mit langem Sololauf, Pass auf Junior Cassel, dieser behält die Nerven und netzt zur frühen Führung ein. Acht Minuten später war es erneut der agile Cassel, der eine sehenswerte Vorlage des wie besessen kämpfenden Przystupa zum 2:0 einschob.
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50 Spiele: Jubilar Diego im Mattlerbusch | Von den Celtics war in der Offensive außer einigen umplatzierten Distanzschüssen wenig Konstruktives zu sehen. Bis zum Strafraum der Hamborner kombinierten die lila-weißen zwar gefällig, doch fanden die Angriffe in der sehr gut stehenden Abwehr um Libero Ben Binkle zumeist ihr Ende. Anders die Hobbies: Gute Chancen zum 3:0 wurden ausgelassen, großes Pech hatte Przystupa, der mit seinem 20-Meter-Knaller nur die Unterkante der Latte traf. Auch Cassel setzte einen schönen Freistoß aufs Gebälk.
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Kurz vor der Pause sorgte Schiedsrichter Pitchy, eigentlich Spieler der Celtics und nur für den ausgefallenen Offiziellen eingesprungen, für Aufregung. Nach einer Grätsche von Frank Sleyfer, der nicht umsonst "Frankmaschine" genannt wird, im Strafraum entschied der Unparteiische auf Strafstoß und zeigte Hamborns Nummer sechs zudem die Gelbe Karte. Keeper Dirk Weyers konnte aber nicht zum Helden werden, weil der Celtic-Spieler freiwillig das Tor deutlich verfehlte. War das Spiel in den ersten 45 Minuten von Hamborner Seite aus geordnet, schnell und gefährlich, so konnten die Blauen die Spannung nach dem Wechsel nicht halten. Celtic stellte auf eine Fünf-Stürmer-Taktik um, was zur völligen Auflösung des Mittelfelds und damit auch der Spielkultur führte. Die Gäste waren optisch leicht überlegen, konnten sich aber keine klaren Chancen erspielen, während Hamborns Konter entweder in vergebenen Chancen oder im (vermeindlichen) Abseits endeten. Für die Zuschauer wurde die zweite Hälfte so zur echten Geduldsprobe. Dann konnten sie aber doch noch mal jubeln: Kapitän Michael Bumen erhöhte nach gut einer Stunde nach Cassels Flanke in aller Seelenruhe auf 3:0 und sorgte mit seinem 13. Saisontor für die endgültige Entscheidung. Bezeichnenderweise musste für den Ehrentreffer der sehr fairen Celtics eine Standardsituation herhalten. Nach einem Freistoß, den Weyers noch gut parieren konnte, staubte ein aufgerückter Dinslakener zum 1:3 ab. Aber nur fünf Minuten später stellte Erik Engler, der eigentlich als rechter Verteidiger aufgestellt war, aber seinen Offensivdrang sehr gut auslebte, den alten Drei-Tore-Abstand mit seinem Treffer zum 4:1 wieder her. Greis hatte sich vorher im Gewühl durchgesetzt und bekommt daher in seinem 50. Einsatz einen weiteren Assist gutgeschrieben. Wenig später setzte das Schiedsrichter Pitchy dem müden Treiben ein Ende. Bei einer durchschnittlichen Mannschaftsleistung mit einer gut stehenden Defensive und einer formstarken Offensivreihte brauchte Hamborn nur 45 Minuten, um das Spiel gegen die Dinslakener zu gewinnen. Zu keiner Zeit schien der Erfolg der Gastgeber gefährdet zu sein, allerdings müssen sich die Hobbies durchaus fragen lassen, warum sie den fünf fröstelnden Fans am Spielfeldrand diese zweite Halbzeit angetan haben, anstatt noch etwas fürs Auge und das Torverhältnis zu bieten. Immerhin reist Hamborn nun nach einer gelungenen Generalprobe zum wichtigen FVN-Pokalspiel zum SC Dümpten Mühlheim.
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Hobby Hamborn - Celtic Dinslaken 4:1 (2:0) |
Hobby Hamborn: Dirk Weyers - Matthias Nisbach, Ben Binkle, Erik Engler - Frank Sleyfer, Thomas Yalim, Michael Bumen, Daniel Stillig, Michael Schleemann, Marius Niedoba - Philipp Greis, Guido Cassel - Thomas Przystupa
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Celtic Dinslaken: Aufstellung unbekannt
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Tore:
1:0 Cassel (13. Minute/Vorlage Greis)
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Spieler des Spiels:
Gelbe Karten: | Sleyfer (Foulspiel), ein Celtic-Spieler (Foulspiel)
Platzverweise:
Besondere Vorkommnisse:
Zuschauer: | 5 - Christine Przystupa, Nina Strüver, Ingo Hoersken, Freund von Dirk Weyers und ein weiterer Mensch
Platzanlage:
Wetter:
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