Ein unvergesslicher Abend bei Rheinland

Es war 16.00 Uhr als uns die Altherren von Rheinland Hamborn fragten, ob wir nicht gegen sie spielen wollten, da ihr Gegner spontan abgesagt hatte. Und auch wenn die zwölf anwesenden Hamborner schon zwei Stunden Fußball in den Knochen hatten, sagten sie zu und so kam es nur eine Woche nach dem 2:1-Sieg zur Neuauflage des Spiels Altherren gegen Hobby Hamborn.

Die Vorzeichen standen denkbar schlecht: Da eigentlich nur Training geplant war, fehlten die Herren Diebels, Yalim, Niedoba und Lepka, der Rest war nach getaner Arbeit schon leicht angeschlagen. Dafür war mit Vincent, den Erik mitgebracht hatte, ein echter Könner an Bord, der uns mehr als nur verstärkt hat.

Und dann begann die Partie. Bomber musste leider schon in der ersten Halbzeit gehen, Christoph folgte ihm in der Pause und so spielte Hamborn die kompletten zweiten 45 Minuten mit einem Mann weniger. Schon in der Vorwoche hatten wir Bekanntschaft mit dem "Schiedsrichter" gemacht, der etwa 103 Jahre alt ist, stets eine Wolldecke im Mund hat (jedenfalls spricht er so) und das Augenlicht wohl kurz nach Mauerfall komplett eingebüßt hat.

Doch an diesem Tag schuf er sein Meisterwerk. Flanke der Altherren von links, der Stürmer schlägt den Ball mit der linken Hand ins Tor, lacht sich tot und wartet auf den Pfiff. Der kam aber nicht, stattdessen stand es 1:0 für die Gastgeber. Sehr fair auch vom Altherren-Angreifer, dass er sein Handspiel beim Schiedsrichter nicht gemeldet hat, aber zum Fair-Play wird noch so einiges zu sagen sein.

Markus markiert den Ausgleich

Trotz dieses Nackenschlags und des Verlustes von Abwehrchef Bomber fanden die Hamborner besser ins Spiel und folgerichtig markierte Markus den Ausgleich nach einem schönen Pass von Boris. Es entwickelte sich ein munteres Spiel, in dem beide Teams Chancen hatten, die Altherren allerdings noch einmal erfolgreich waren und mit 2:1 in die Pause gingen.

In Unterzahl machte sich Hamborn auf, den Rückstand zu egalisieren. Und für wichtige Tore gibt es bei Hobby Hamborn seit der Abstinenz des Christian Lepka einen Mann: Tommes. Sein sehenswertes 2:2 stellte den verdienten Ausgleich sicher. Doch dann war da ja noch der Schiedsrichter. Nachdem er mal wieder aus heiterem Himmel irgendwo irgendwas abgepfiffen hatte, gab es die übliche Protestwelle, wohlgemerkt von beiden Teams, und der Schiri zog daraufhin beleidigt von dannen. Zurück blieben zwei ziemlich perlexe Mannschaften, die sich darauf verständigten, doch ohne Referee weiterzumachen.

Und da wären wir dann wieder beim Fair-Play. Hamborn flankt von links, im Strafraum spielt ein Rheinland-Abwehrspieler den Ball im Fallen mit beiden Händen. Was nun? Großes Fair-Play auch hier, denn die Altherren verweigerten uns diesen Elfmeter, was dazu führte, dass spontan ein Zuschauer als Schiri einsprang, Hobby aber weiterhin ohne Elfmeter und somit in Rückstand blieb.

Hamborn konditionell am Ende

Und so starteten zehn Hobbianer den Endspurt und tatsächlich gelang noch das 3:3. Schöne Kombination der Offensiv-Abteilung und Tommes musste nur noch aus einem Meter einköpfen. Aber auch das reichte nicht. Denn fünf Minuten vor dem Ende stellten die Altherren ihre Führung wieder her und ließen sich das Ding nun nicht mehr nehmen, zumal die Hobbianer mittlerweile auf dem Zahnfleisch gingen.

Ein solches Spiel hat sicherlich keiner von uns bisher erlebt und eigentlich war das auch gut so. Dennoch zeigten die Blauen eine ordentliche, unter diesen Bedingungen sogar gute Leistung, die leider nicht mit einem Punktgewinn gekrönt wurde. Es ist allerdings bezeichnend, dass die Altherren für ihren ersten Sieg gegen die Hobbytruppe solche Mittel und Wege brauchen. Armer Vereinsfußball.


Altherren Rheinland - Hobby Hamborn 4:3 (2:1)

Hobby Hamborn: Matthias Nisbach - Michael Bumen, Erik Engler, Christoph Schurse, Markus Blümlein - Frank Sleyfer, Ben Binkle, Vincent Grütter, Philipp Greis, Markus Brassmann - Boris Martinovic, Thomas Przystupa

Tore:
1:0
1:1 Brassmann
2:1
2:2 Przystupa
3:2
3:3 Przystupa
4:3

Spielzeit 90 Minuten, Ascheplatz von Rheinland Hamborn

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