Zwei Tage schufften für 75 Euro
Ein Rückfall in alte Zeiten muss nicht immer negativ sein. Nach den zuletzt sportlich eher enttäuschenden Turnieren auf Föhr und bei den Walsumer Füchsen besann sich Hobby Hamborn beim Turnier von Eintracht Waldhuck auf alte Tugenden und knüpfte auch gleich an die erfolgreichen Zeiten an. Zwar warten die Blauen auch nach zwei anstrengenden Tagen Kleinfeldfußball in Oberhausen weiter auf den ersten Turniersieg ihrer Vereinsgeschichte, doch konnten sie mit einem starken dritten Rang am Ende zufrieden sein. Die Tendenz, das ließ sich ableiten, zeigt jedenfalls wieder nach oben.

Eintracht Waldhuck hatte ein wahres Turnier-Monster geschaffen: Sechs Spiele am Samstag in der Vorrunde, sieben Partien am Sonntag in der Endrunde, jeweils 20 Minuten ohne Pause - und das bei schwülen Sommertemperaturen. So war die eigene Kondition der wohl größte Gegner aller 14 teilnehmenden Mannschaften und die Anzahl der Auswechselspieler konnte nicht groß genug sein. Allerdings hagelte es im Vorfeld bei den Hobbies zahlreiche Absagen, die dann aber zum Teil doch noch zurückgenommen wurden. So gab es eine hohe Fluktuation im Kader: Frank Sleyfer und Marius Niedoba spielten nur am Samstag, Boris Martinovic hingegen nur am Sonntag, Thomas Przystupa war bei drei Spielen mit von der Partie, Thomas Yalim bei deren zwei und Ben Binkle meldete sich am Sonntagmittag auch frühzeitig ab.

Dem Fußball der Hamborner sollte dieses Bäumchen-wechsel-dich aber nicht schaden. Am Samstag präsentierten die Mannen in blau ganz starken Kleinfeldfußball: Aus einer sicheren Abwehr um den überragend agierenden Libero Markus Blümlein spielten die Hobbies schnell nach vorne, wo dann der dribbelstarke Tobias Salzburger zusammen mit dem Mc-Chicken-gestärkten Philipp Greis für mächtig Wirbel sorgte. Nach einem ersten 2:2-Unentschieden blieb das Team dann in den folgenden fünf Begegnungen ohne Gegentor und ließ es vorne noch elf Mal krachen. Kapitän Michael Bumen entpuppte sich dabei als Meister des langen Passes und auch Niedoba erwischte einen echten Sahnetag. Ungeschlagen und mit einer tollen Tordifferenz von 13:2 gewannen die Hobbies ihre Vorrundengruppe 2 und waren somit locker für die Endrunde am Sonntag qualifiziert.

Am folgenden Morgen schmerzten zwar die Knochen, dafür war in Martinovic ein neuer und frischer Mann dabei, der den Sturm der Hamborner weiter beleben sollte. Gegen den Sieger der Gruppe 1 gelang gleich zum Auftakt ein 2:1-Erfolg, dann war die Siegesserie aber beim 0:1 gegen den späteren Turniersieger Celanese Ruhrchemie gerissen. Die Hobbies bemühten sich zwar weiter um konstruktiven Fußball, doch konnten sie die tolle Form des Samstags nicht mehr ganz konservieren und so blieb vieles Stückwerk. Nach der zweiten Niederlage gegen die SG 1. FC Revierpott war der Traum vom Turniersieg endgültig geplatzt und so konnten die Blauen nun endgültig unbekümmert aufspielen. Drei Siege aus den letzten vier Partien unterstrichen die gute Leistung des Teams, das am Ende einen - gemessen am starken Teilnehmerfeld - beachtenswerten dritten Platz und damit ein Preisgeld von 75 Euro bejubeln konnte.

Bemerkenswert cool war die Leistung von Przystupa. Zwischen Tennistraining und Lernen kam der Stürmer am Samstag kurz für ein Spiel vorbei und erzielte gleich mal zwei Tore. Am Sonntag ließ er in nur zwei Partien zwei weitere Treffer folgen - das nennt man dann wohl einen klassischen Joker. Und auch Martinovic, der ebenfalls frisch vom Schreibtisch auf den Platz kam, zeigte sich wie schon in Walsum treffsicher.

Aber der Star an diesem Wochenende war ganz klar die Mannschaft, die sich als Einheit präsentierte und damit nur sehr schwer auszurechnen war. Bumen war mit vier Toren und drei Assists überragend, Salzburger glänzte als fünffacher Vorbereiter und Greis sammelte ebenfalls sechs Scorerpunkte. Ihnen hielt der Rest des Teams um Erik Engler, Christoph Schurse, Niedoba und Sleyfer den Rücken frei, ohne dabei aber die eigenen Offensivbemühungen einzustellen: Außer dem etwas abfallenden Binkle war jeder Feldspieler an mindestens einem Treffer beteiligt. Mit einer solchen Leistungen muss es irgendwann einfach mal klappen, mit dem ersten Titel.

Die Ergebnisse der Vorrunde (Samstag) in der Übersicht
Hobby Hamborn: Dirk Weyers - Michael Bumen, Frank Sleyfer, Erik Engler, Markus Blümlein, Christoph Schurse - Philipp Greis, Ben Binkle, Tobias Salzburger, Marius Niedoba, Thomas Przystupa

Hobby Hamborn - Celanese Ruhrchemie 2:2

Tore:
1:0 Greis (Vorlage Salzburger)
1:1
2:1 Niedoba (Bumen)
2:2


Hobby Hamborn - BSG Eintracht Waldhuck 4:0

Tore:
1:0 Przystupa (Greis)
2:0 Przystupa (Salzburger)
3:0 Bumen
4:0 Eigentor
Gelbe Karte: Sleyfer

Hobby Hamborn - Nightmare Kickers 3:0

Tore:
1:0 Salzburger (Schurse)
2:0 Sleyfer (Niedoba)
3:0 Niedoba (Greis)

Hobby Hamborn - Dream Team 0:0

Tore:
---

Hobby Hamborn - Komet Bismarck 2:0

Tore:
1:0 Engler (Salzburger)
2:0 Bumen (Blümlein)

Hobby Hamborn - Die Tonnis 2:0

Tore:
Gegner nicht angetreten, kampfloser Sieg


Hobby Hamborn mit 14 Punkten und 13:2 Toren als Sieger der Gruppe 2 für die Endrunde am Sonntag qualifiziert.

Die Ergebnisse der Endrunde (Sonntag) in der Übersicht
Hobby Hamborn: Dirk Weyers - Michael Bumen, Erik Engler, Markus Blümlein, Christoph Schurse - Philipp Greis, Ben Binkle, Tobias Salzburger, Boris Martinovic, Thomas Yalim, Thomas Przystupa

Hobby Hamborn - Sterkrader Jungs 2:1

Tore:
0:1
1:1 Martinovic (Vorlage Greis)
2:1 Greis (Bumen)


Hobby Hamborn - Celanese Ruhrchemie 0:1

Tore:
0:1

Hobby Hamborn - SG 1. FC Revierpott 1:2

Tore:
0:1
0:2
1:2 Martinovic (Greis)

Hobby Hamborn - Nightmare Kickers 2:1

Tore:
1:0 Bumen (Salzburger)
1:1
2:1 Martinovic (Bumen)

Hobby Hamborn - BSG Dellerheide 0:1

Tore:
0:1

Hobby Hamborn - Komet Bismarck 1:0

Tore:
1:0 Przystupa (Engler)

Hobby Hamborn - Prosper Haniel 3:1

Tore:
0:1
1:1 Bumen (Salzburger)
2:1 Przystupa (-)
3:1 Engler (Przystupa)


Hobby Hamborn mit 12 Punkten und 9:7 Toren Dritter des Turniers hinter Celanese Ruhrchemie und den Sterkrader Jungs.


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